Grundsätzlich habe ich die Geschichte im Kopf, die ich schreiben möchte. Aber ich lasse mich auch gern verführen und von meinem ausgeklügelten Schreibplänen abbringen. Meine Figuren führen nämlich oft ein Eigenleben. Plötzlich biegen sie ab, rennen in meinem Kopf in eine ganz andere Richtung, schlagen wilde Haken und begeben sich auf ganz andere Pfade, die ich vorher überhaupt nicht für sie vorgesehen hatte. Tja, und dann stehe ich da. Meistens ziemlich irritiert und sprachlos, aber dann schaue ich, ob ich ihnen folgen will. Das ist ein spannender Prozess, denn manchmal ist es viel besser, was sie auf einmal wollen und ich gehe ihren Weg mit ihnen mit. Manchmal hole ich sie aber auch zu mir zurück und beende meine vorher ausgedachte Idee mit ihnen gemeinsam. Ist also fast ein demokratischer Vorgang, könnte man sagen… Wie gesagt, ich bin neugierig und offen für alles, was sich während des Schreibens so entwickelt. Trotzdem weiß ich  immer schon am Anfang, bei der allerersten Zeile, wie die Geschichte enden soll. Ich sehe alles klar vor meinen Augen, wie bei einem Film. Ich muss es „einfach“ nur aufschreiben (was das Schwierigste ist…).