Mein Leben

Als ich am 23. November 1967 das Licht der Welt erblickte, war tiefster Winter. Pink Floyd spielte wohl gerade ein umjubeltes Konzert in Cardiff, während im deutschen Radio Peggy March ihren Nummer 1 Hit „Romeo und Julia“ zum Besten gab.

Ob meine Mutter davon etwas mitbekam, entzieht sich meiner Kenntnis. Was ich aber mit Sicherheit sagen kann, ist, dass ich um 18:10 Uhr meinen ersten Schrei von mir gab.

Laut und durchdringend, wie mir berichtet wurde. Und auch die Liebe zu Shakespeare habe ich wohl eher nicht der großartigen Sängerin und ihrem Song zu verdanken, sondern meinen wunderbaren Eltern, die am Theater und im Filmatelier arbeiteten und mich bereits im stattlichen Alter von 6 Wochen mit „hinter die Bühne“ nahmen, wo ich bis zu meiner Pubertät bestimmt die Hälfte meines Lebens verbrachte.

Meine Mutter war Cellistin und mein Vater Chefdirigent des Filmorchesters. Somit war mir schon früh klar, dass ich besser einen anderen Berufswunsch als Musiker ins Auge fassen sollte.

Bei zwei so fantastischen Musikern zuhause wäre ich immer mit ihnen verglichen worden, und das hätte sich wie ein roter Faden durch mein Leben gezogen.

Dem wollte ich entgehen, und so stürzte ich mich lieber aufs Spielen, Sprechen und Schreiben.

Marc Rosenberg - Portrait

Und wieder hatte der gute, alte Shakespeare irgendwie seine Hände im Spiel. Ich habe umwerfende Inszenierungen seiner Werke auf der Bühne gesehen, fast alles von ihm gelesen, durfte selbst in „Was ihr wollt“ als Jugendlicher auf der Bühne stehen und eine meiner Vorsprechrollen an der Schauspielschule war „König Lear“. Sehr ambitioniert, das gebe ich gern zu, aber mit meinen damals 19 Jahren habe ich voller Inbrunst alles gegeben und als Zugabe „One“ aus dem Musical „A Chorus Line“ gesungen und getanzt.

Naja, tanzen konnte man das nicht nennen, wie ich da übergewichtig und im Norwegerpullover vor die Aufnahmejury trat und einen der raren Studienplätze ergattern wollte.

Die Professoren bogen sich schon beim Lear vor Lachen, was mich reichlich verwirrte. Das wurde auch beim Musicalsong nicht besser, im Gegenteil.

Meiner späteren Tanzlehrerin liefen bereits die Tränen über die Wange, während der für seine Steifheit berüchtigte Schulleiter geradezu überschwänglich mitklatschte.

Ich versuchte, mich von ihm nicht aus dem Takt bringen zu lassen und als ernsthafter Schauspieleleve wahrgenommen zu werden. Ersteres gelang mir noch, Letzteres nie. Aber das war mir egal, denn schließlich durfte ich an der Staatlichen Hochschule in Stuttgart studieren und es waren mit die schönsten Jahre meines Lebens.

Meinen Abschluss gab ich, wie könnte es anders sein, in „Wie es Euch gefällt“. Wieder einmal Shakespeare. Ich habe ihm unendlich viel zu verdanken, und um ihm ein eigenes, kleines Denkmal zu setzen, spielt der Meister aller Autoren eine entscheidende Rolle in meinem ersten großen Roman „Eliot Holtby und das Universum der Vergangenheit“. Doch dazu später mehr…

Zwischen meiner Geburt bis zum heutigen Tag ist natürlich sehr viel mehr passiert. Ich war zehn Jahre in der Schule, sogar recht erfolgreich.

Habe es intensiv mit Geige, Cello und Klavier probiert – was mich aber nie über einen mäßigen Hobbymusikus hinausbrachte – war Tischlerlehrling an der Staatsoper und ich darf mich sogar staatlich geprüfter Bühnentechniker nennen.

Schon als Kind habe ich synchronisiert und Songtexte geschrieben, nach dem Schauspielstudium einiges fürs Fernsehen gedreht und dort bei Dreharbeiten meinen späteren Schreibpartner kennengelernt.

Zusammen haben wir unzählige Drehbücher fürs Fernsehen geschrieben und sind bis heute das, was man ohne Einschränkungen „Best Buddies“ nennen kann.

Seit 1999 führe ich eine Schauspieleragentur in München und habe dadurch noch mehr Einblick hinter die Kulissen der Medienbranche.

Ich freue mich, dass Sie auf meiner Seite sind. Schauen Sie sich um, haben Sie Spaß und kontaktieren Sie mich gern, wenn Sie mich als Sprecher oder Autor buchen möchten.

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